Melken

Das Melken

Zweimal täglich werden unsere Milchkühe gemolken: Früh morgens zwischen 5.00 und 8 Uhr, und wenn sie von der Weide kommen, zwischen 16 und 19 Uhr. An jedem Tag im Jahr.

Die Kühe kommen freiwillig zum Melkstand, weil sie gemolken werden wollen. Und weil der Stall so gebaut ist, dass sie durch den Melkstand müssen, um an die Seite heranzukommen, wo schon wieder frisches Futter lockt…

Wir kennen unsere Kühe genau. Wir wissen welche von ihnen gerade “bullt” und deshalb weniger Milch gibt. Und er merkt sofort, ob sich eine Kuh auffällig verhält und möglicherweise krank ist.

Doppel 9 Fischgräten Melkstand

In unserem Melkstand können auf jeder Seite je 9 Kühe gleichzeitig gemolken werden. Das Absaugen der Milch erfolgt durch aufgestülpte Zitzenbecher. Sie sind doppelwandig und ahmen durch pulsierenden Unterdruck die Saugbewegung der Kälber nach. Den Druckwechsel regelt ein Pulsator automatisch aufgrund der abgehenden Milch.

Damit dauert das Melken unserer 140 Kühe nur zwei Stunden. Unsere Mütter und Väter haben noch von Hand gemolken. Das dauerte pro Kuh ca. eine Viertelstunde und  war eine anstrengende Arbeit. Allerdings hatten sie auch viel weniger Kühe…

Vormelken

Vor dem Ansetzen des Melkgeschirrs kommt das Vormelken, auch “Anrüsten” genannt. Der erste Milchstrahl einer Zitze könnte verunreinigt sein. Deshalb prüft der Melker diesen Strahl auf Auffälligkeiten.

Ist alles in Ordnung, reinigt er die Zitzen und setzt das Melkgeschirr an. Hygiene beim Melken ist Grundbedingung für gesunde Kühe und gesunde Milch. Wir achten strikt darauf, dass keine Milch kranker Kühe in den Kühltank kommt.

Wärend des Melkens

Der Melker beobachtet den Milchfluss über das Schauglas am Sammlerstück bei jedem Euter. Die Milch fließt über Rohrleitungen direkt in den Kühltank, wo sie von 36°C auf 4°C heruntergekühlt wird. Nimmt der Milchfluss ab, ist besondere Obacht geboten: Das Euter soll gut ausgemolken werden – aber sogenanntes “Blindmelken” ist auch zu vermeiden.

Gründliches Ausmelken löst die fettreichen Milchtröpfchen aus den Höhlungen und Gängen des Euters. Zugleich ist das eine Vorbeugemaßnahme gegen Euterentzündungen. Dazu drückt der Melker das Sammlerstück des Melkzeugs leicht nach unten. Dann streift er mit der anderen Hand die einzelnen Euter-Viertel zu den Zitzenbechern hin sorgfältig aus.

Abnehmen des Melkgeschirrs

Nach dem Abnehmen des Melkgeschirrs erfolgt das Dippen der Zitzen mit einer Euterpflege-Lotion. Das ist wichtig, weil der Schließmuskel der Zitze nach dem Melken noch ca. eine halbe Stunde lang geöffnet bleibt. Wir verringern die in dieser Zeit erhöhte Infektionsgefahr. Darum ist es auch sinnvoll, dass die Kuh nach dem Melken zur Fütterung geht: Sie legt sich dann nicht gleich hin.

Zum Abschluss wird die gesamte Melkanlage mit Spülmittel gründlich durchgespült. Zusätzlich desinfizieren wir die Anlage zwei bis dreimal pro Woche. Alle eingesetzten Chemikalien zur Reinigung und Desinfektion sind speziell für das Melken hergestellt.

 

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.